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Sonntag, 15. Februar 2015

Dreimal hintereinander brennt es auf einem Hof

Freitag, der 13. ist kein guter Tag für Albert Fuchs und seine Familie. Fassungslos steht er im dichten Qualm. Wieder brennt es auf seinem Hof. Zum dritten Mal infolge. Wieder ist der Schaden immens. „Da will uns einer mit aller Gewalt los werden“, sagt der Landwirt, der seit September, wie er sagt, von irgendjemanden tyrannisiert wird.

Auffällig oft brennt es derzeit in Eichelsee. Vor drei Wochen, am 19. Januar, wurden die Feuerwehren zu einem Wohnungsbrand in der Waldstraße gerufen. Ein Mehrgenerationenhaus stand in Flammen. Sechs Personen wurden durch Rauchgase verletzt, vier mussten in ein Krankenhaus gebracht werden. Besitzer des Hauses ist der Landwirt Albert Fuchs, ein gebürtiger Eichelseer.

Kurz vor dem Brand des Mehrgenerationenhauses hatten es die Feuerwehrleute mit einem ehemaligen Schweinestall in der gleichen Straße zu tun, der aber nicht zum landwirtschaftlichen Betrieb von Albert Fuchs gehört. Beide Brände, so die Polizei damals, standen in keinem Zusammenhang.

Dann ist es drei Wochen ruhig in Eichelsee. Bis zum vergangenen Freitag. Am 6. Februar brennt es wieder bei Albert Fuchs. Dieses Mal im Kälberstall. Der Landwirt entdeckt das Feuer rechtzeitig und löscht es alleine. Die Feuerwehr muss nicht ausrücken. Und nun, eine Woche später, wieder an einem Freitagnachmittag, brennt es zum dritten Mal auf dem Hof. Die Familie ist gerade zum Mittagessen als sie vom Feuer in der Scheune erfahren.

„Normal ist das nicht mehr“, raunt es durch die Reihen der Bürger am Straßenrand. Und auch die Feuerwehrleute schütteln mit dem Kopf und wissen, dass da was nicht mit rechten Dingen zugeht. Sie sprechen darüber aber nur untereinander. Auch der Polizei fallen die drei Brände bei ein und demselben Landwirt auf. Die Kriminalpolizei will jetzt prüfen, ob die Brände in einem Zusammenhang stehen. „Es wird in alle Richtungen ermittelt“, sagt Polizeisprecherin Kathrin Tamm.

„Alles begann im September“, erzählt Albert Fuchs. 13 Reifen an den Fahrzeugen der Familie wurden damals zerstochen und Sicherheitsgurte durchschnitten, sagt der Landwirt. Dann hätten die Brände begonnen. Der Landwirt hat eine Vermutung, wer dahinter stecken könnte, will aber seinen Verdacht nicht öffentlich äußern. Er hofft, dass die Polizei bald eine Spur hat. „So kann's nicht weitergehen“, sagt er. „Das ist schon ein gewaltiger Schlag.“ 



Derweil kommt noch immer dicker Qualm aus der Scheune. Die Feuerwehr setzt dem Löschwasser Schaummittel zu, erklärt Kreisbrandrat Heinz Geißler. Zusammen mit Kreisbrandinspektor Karl Menth leitet er den Einsatz vor Ort. Mit dem speziellen Mittel wird die Wachsschicht auf den gepressten Strohballen aufgebrochen und das Wasser kann bis zum Feuer vordringen. Das Problem dabei ist, dass die Feuerwehr nicht einsehen kann, wo das Stroh überall glimmt. Also müssen Radlader herbeigeschafft werden, die alle Ballen aus der Halle schaffen.

Die Feuerwehrleute selbst können nur mit Atemschutz arbeiten. „Zum Glück ist Freitag. Da stehen uns mehr Helfer als sonst zur Verfügung“, sagt Geißler. Im Einsatz sind die Feuerwehren aus Acholshausen, Rittershausen, Eichelsee, Gaukönigshofen, Sonderhofen und Ochsenfurt. Etwa 70 Feuerwehrleute kümmern sich um den Brand in der Strohscheune. Sie verhindern aber auch, dass das Feuer auf eine angrenzende Maschinenhalle übergreift. Und sie haben ein Auge auf Pferde und Rinder, deren Ställe sich in direkter Linie der Rauchfahne befinden.

Wie hoch der Schaden ist, der Albert Fuchs durch diesen dritten Brand entstanden ist, kann am Freitag noch niemand abschätzen. Der Landwirt geht allein bei der Scheune von 100 000 Euro aus. Die Löscharbeiten dauerten noch bis zum späten Freitagabend an. Die Scheune kann voraussichtlich erst an diesem Sonntag oder Montag wieder betreten werden.

Update:
Den Schaden des jüngsten Brandes schätzt die Polizei in einer Mitteilung vom späten Freitagabend auf etwa 140 000 Euro. Neben den 300 Strohballen und einem Mähdrescher samt landwirtschaftlichem Anhänger wurde auch das Gebäude selbst stark beschädigt. Die Brandursache ist weiterhin unklar. 



(Mainpost - Thomas Fritz)

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