Wenn die Blätter fallen, die Tage kürzer werden und die Temperatur langsam sinkt, wird es höchste Zeit, auch das Auto auf wintertauglich zu trimmen. Um sicher ans Ziel zu kommen, hat die Unterfränkische Polizei einige Tipps und Hinweise parat.
Unabhängig von der Jahreszeit ist eine der Hauptursachen für Unfälle immer wieder die überhöhte Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer. Im Herbst verschärft sich die Situation, da die Fahrbahn durch herabgefallene Blätter, Feuchtigkeit oder Reif noch zusätzlich Reibung verliert und dadurch der Bremsweg erheblich verlängert wird. Deshalb gilt insbesondere zu dieser Jahreszeit: „Fuß vom Gas!“, vorausschauendes Fahren und etwas mehr Zeit beispielsweise für die täglichen Fahrten zur Arbeit einplanen.
Neben der Pflicht der Autofahrer dafür zu sorgen, dass ihr Pkw natürlich das ganze Jahr über verkehrssicher und in technisch einwandfreiem Zustand sein muss, sollten Verkehrsteilnehmer speziell jetzt Folgendes beachten:
REIFEN UND PROFILTIEFE – „Von O bis O“ (Oktober bis Ostern)
Seit Dezember 2010 schreibt die Straßenverkehrsordnung Winterreifen als Pflicht bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte vor. Bei Witterungsverhältnissen dieser Art darf dann mit einem Kraftfahrzeug ohne Winterreifen nicht am öffentlichen Straßenverkehr teilgenommen werden.
Bei Lastwagen über 3,5 Tonnen und Omnibussen mit mehr als acht Sitzplätzen sind Winterreifen nur auf der Antriebsachse vorgeschrieben. Pkw müssen auf beiden Achsen zwingend Winterreifen aufziehen.
Was aber sind Winterreifen?
Zu erkennen sind die vorgeschriebenen Reifentypen an der Aufschrift M+S, einem Schneeflockensymbol oder einem Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke). Die sogenannten Allwetter- oder Ganzjahresreifen gelten nur, wenn sie mit einer der oben genannten Symbole gekennzeichnet sind.
Und was passiert, wenn ich diese Reifen nicht aufziehe?
Hierzu sagt der bundeseinheitliche Bußgeldkatalog, dass 40 Euro Bußgeld für denjenigen fällig sind, der sein Kraftfahrzeug bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte verbotswidrig ohne Winterreifen führt.
Gar 80 Euro muss bezahlen, wer Andere behindert. Wenn es zu einem Unfall kommt, sind 120 Euro zu berappen. In allen Fällen kommt noch ein Punkt in der Flensburger Verkehrssünderkartei dazu. Im Übrigen, für Kraftfahrtunternehmer im Personenverkehr (Taxi etc.) gelten höhere Bußgeldandrohungen.
Wie lange ist ein Winterreifen verwendbar?
Experten empfehlen einen Winterreifen, der älter als sechs Jahre ist, nicht mehr zu verwenden. Nachprüfen kann man das übrigens auf dem Reifen selbst, denn das Herstellungsjahr wird seit dem Jahr 2000 vierstellig auf jeden Reifen aufgedruckt (Bsp. 2500 = 25. Kalenderwoche im Jahr 2000). Als weiteres Merkmal dafür, dass ein Reifen entsorgt werden sollte, gilt die Unterschreitung einer bestimmten Profiltiefe. Gesetzlich vorgeschrieben sind 1,6 Millimeter – die Automobilclubs und die Hersteller empfehlen jedoch mindestens 4 Millimeter Profil.
Wussten Sie, dass sich der Bremsweg bei Schnee- und Eisglätte um das Vierfache verlängert?
SICHT UND LICHT
Um besser gesehen zu werden, empfiehlt es sich, speziell in der dunklen Jahreshälfte auch tagsüber mit Licht zu fahren. Viele Kraftfahrzeughersteller haben mit dem sogenannten Tagfahrlicht auch technisch darauf reagiert. Für klare Sicht sorgt eine gut gefüllte Scheibenwischanlage mit genügend Frostschutz und neue Wischerblätter verhindern eine Schlierenbildung.
ERKENNBARKEIT
Besonders im Falle einer Panne oder eines Unfalls sollte eine reflektierende Warnweste griffbereit sein. Diese ist zwar in Deutschland nicht zwingend vorgeschrieben, dennoch kann sie Leben retten. Auch bei Fußgängern, Joggern oder Radfahrern empfehlen wir das Tragen von heller Kleidung mit reflektierenden Materialen.
RICHTIG VORBEREITET IN DEN WINTERURLAUB
Wer im Winter längere Strecken zu fahren hat, sollte sich gut darauf vorbereiten. Obligatorisch für eine Reise in die Berge ist das Mitführen von Schneeketten. Uns allen nicht unbekannt sind auch die jährlichen Verkehrsstaus in Richtung Süden. Bedenken Sie hier, dass es gerade bei einem Unfall auch mal länger dauern kann und sie dann genügend Benzin im Tank haben. Eine Decke und genügend Essen und Trinken sorgen dafür, dass es im Auto nicht ungemütlicher als nötig wird.
Die Hinweise der Unterfränkischen Polizei dienen einem einzigen Ziel:
Wir wollen, dass Sie jederzeit sicher an ihrem Ziel ankommen.
Bei den Verkehrskontrollen der Beamten wird wie in jedem Jahr daher ein besonderes Augenmerk auf die Wintertauglichkeit der Fahrzeuge und die Beleuchtungseinrichtungen gelegt. Und zuletzt bedenken Sie bitte, dass es im Herbst vermehrt zu Wildwechsel kommt. Fahren Sie gerade in Waldgebieten auch deshalb besonders vorsichtig.
Eine Information des Polizeipräsidium Unterfranken.
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