Einen eindrucksvollen Bericht über die Tätigkeiten der Freiwilligen Feuerwehren im Inspektionsbereich Würzburg-West konnte Kreisbrandinspektor (KBI) Winfried Weidner bei der Herbstdienstversammlung abgeben. Knapp 120 Kommandanten, Führungsdienstgrade der örtlichen Wehren und Bürgermeister waren der Einladung in die Margetshöchheimer Margarethenhalle gefolgt. Schon in der Begrüßung dankte der Hausherr, Bürgermeister Waldemar Brohm den anwesenden Floriansjüngern für ihr außergewöhnliches Engagement und erklärte die Wichtigkeit der freiwilligen Helfer an einem praktischen Beispiel: Die First Responder der örtlichen Wehr wurden zu einem Herzversagen nach Erlabrunn alarmiert und konnten dank des schnellen Eintreffens und der Ausrüstung mit einem Defibrillator ein Menschenleben retten.
Anschließend stellte KBI Weidner das beeindruckende Zahlenwerk des abgelaufenen Berichtszeitraumes vor. Dabei zeigte er sich besonders erfreut, dass die Zahl der aktiven Mannschaft um 19 gestiegen ist Die Zahl der Anwärter in der Jugendfeuerwehr sank um 22 Kameraden, Weidner forderte daher die Wehren auf, auch weiterhin konsequent Jugendarbeit zu betreiben „Denn wer die Jugend hat, dem gehört die Zukunft!“. Im Bereich der Einsatzzahlen war wieder eine leichte Steigerung zu verzeichnen. „Besonders die 16 „First-Responder“ (Helfer-vor-Ort) Gruppen mit 177 ausgebildeten Helfern leisteten qualifizierte erste Hilfe am Mitmenschen“ so Weidner.
Insgesamt mussten im Inspektionsbereich Würzburg-West statistisch gesehen somit jeden Tag 4,23 Einsätze bearbeitet werden. Die meisten Einsätze leistete die Feuerwehr Zell am Main mit 169, gefolgt von der Wehr aus Margetshöchheim mit 156 und Waldbüttelbrunn mit 149. Beispielhaft berichte er von mehreren Wohnhausbränden, welche die Wehren besonders forderten.
Auch der Bereich der Aus- und Fortbildung wurde trotz der hohen Einsatzbelastung nicht vernachlässigt. So gab es wieder zahlreiche Lehrgänge vom Atemschutzträger bis zur Fortbildung für Kommandanten und auch Standortausbildungen. Besonders stolz war Weidner auf die hohe Anzahl der Teilnehmer an der Brandschutzerziehung. Unter der Federführung von Ehrenkreisbrandinspektor Edwin Döbling wurden hier 1849 Kinder, Schüler, Eltern und Senioren in 364 Stunden unterrichtet. „Dies ist eine wichtige Säule der Präventionsarbeit“, dankte Weidner den acht Brandschutzerziehern.
Kreisbrandrat (KBR) Heinz Geißler informierte in seinem Bericht unter anderem über die Neuerungen bei der Leistungsprüfung „Technische Hilfeleistung“, welche ab dem kommenden Jahr gelten. Auch informierte er über die laufende Diskussion der Zukunft der Feuerwehrschulen. Natürlich durfte das große Thema „Digitalfunk“ nicht fehlen, hierbei haben die Feuerwehren bis zur Umstellung allerdings noch eine wenig Zeit. Laut dem Innenministerium soll Unterfranken bis 2013 ans Netz angeschlossen werden, dies sieht Geißler als hochgestecktes Ziel. Erfreuliches konnte der Kreisbrandrat vom landkreisweiten Atemschutz- und Ausbildungszentrum in Reichenberg (Klingholz) berichten. Dieses wurde kürzlich fertiggestellt und dort soll in den nächsten Wochen die zeitgemäße Pflege der über 500 Atemschutzgeräte im Landkreis beginnen.
In seinen Grußworten berichtete der Leiter der Würzburger Berufsfeuerwehr und zugleich stellvertretender Landesverbandsvorsitzender, Leitender Branddirektor Franz-Josef Hench vom Ausbaustand der Integrierten Leitstelle, welche bei der Berufsfeuerwehr angegliedert ist und in naher Zukunft den Betrieb aufnehmen soll.
Bei der Versammlung wurden von KBI Weidner auch langjähriger Führungsdienstgrade verabschiedet. Manfred Spiegel aus Waldbüttelbrunn legte nach 12 Dienstjahren sein Amt als 2. Kommandant nieder. Ronald Friedlein, sechs Jahre 1. Kommandant und zuvor 6 Jahre 2. Kommandant der Feuerwehr Hettstadt legte ebenfalls sein Amt nieder. Nachdem er kürzlich sein Amt als Kreisbrandmeister aufgab wurde Holger Seubert aus Altertheim verabschiedet. Sie alle bekamen als Dank für ihr außergewöhnliches Engagement eine Floriansstatue überreicht.
Zum Abschluss dankte Winfried Weidner allen an den Ausbildungen beteiligten Helfern, insbesondere den Kommandanten und Kreisbrandmeistern. Aber auch den Bürgermeistern und Gemeinden für die gute technische Ausstattung der Wehren, trotz teilweiser angespannter Haushaltslagen bei einigen Kommunen.
Auf dem Bild zu sehen sind die verabschiedeten Führungsdienstgrade im Inspektionsbereich West: Von links nach rechts: KBI Winfried Weidner, Holger Seubert, Ronald Friedlein, Manfred Spiegel und KBR Heinz Geißler.
Zahlen und Fakten Inspektionsbereich Würzburg-West:
(Berichtszeitraum 01.11.2008 – 31.10.2009)
• 26 Freiwillige Feuerwehren in 18 Gemeinden im westlichen Landkreis
• 1438 aktive Feuerwehrleute, davon 170 (+19) Frauen
• 357 Atemschutzgeräteträger ( +10)
• 167 First-Responder, bei 16 Feuerwehren
• 23 Feuerwehren unterhalten eine Jugendfeuerwehr, hier werden 238 Jugendfeuerwehrler ausgebildet, davon 52 Mädchen
• 1546 Einsätze (+ 104), davon 133 Brände (+ 45), 1311 Technische Hilfeleistungen (+54), 50 Fehlalarme (+ 1) und 52 Sicherheitswachen (+ 4)
• 37 Leistungsprüfungen mit 253 Teilnehmern, davon 103 Teilnehmer Löschangriff und 150 Teilnehmer Technische Hilfeleistung
• 40 Jugendliche nahmen an der Jugendleistungsprüfung teil ( +10)
• 143 Jugendliche nahmen am Wissenstest teil ( -19)
• 7 Überörtliche Einsatzübungen
• 4 Ausbildungen am Rettungszug der DB AG mit 103 Teilnehmern
Bericht und Bilder: Jungbauer Björn
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