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Mittwoch, 14. November 2012

Fortbildung der First Responder

23 Feuerwehren und Rettungsdienste mit 152 Teilnehmern, nahmen an der sehr interessanten und informativen Veranstaltung in Rimpar teil.


Federführend für die Themenwahl und Organisation der Fortbildung war in diesem Jahr der Kreisverband des BRK mit Unterstützung durch die Ärztlichen Leiter Rettungsdienstes (ÄLRD`s) und Kreisbrandmeisterin Gabriele Brejschka.
In seiner Begrüßung bedankte sich der Hausherr, Bürgermeister Burkard Losert und Dienstherr der Freiwilligen Feuerwehr Rimpar, die in diesem Jahr die Bewirtung der Teilnehmer organisierte und durchführte, mit Respekt und Anerkennung bei allen Anwesenden für ihre Bereitschaft sich Tag und Nacht ehrenamtlich für das Leben, Hab und Gut ihrer Mitmenschen einzusetzen. Die First Responder Gruppe habe in Rimpar und im ganzen Landkreis die Erstversorgung optimiert und die wertvolle Zeit von der Alarmierung und dem Eintreffen des Notarztes erheblich reduziert und stelle bei lebensbedrohlichen Situationen eine effiziente und unverzichtbare Verbesserung der Erstversorgung dar.

Unter der Moderation von Dr. Martin Kraus und Dr. Christian Sommer, die Ärztlichen Leiter im Rettungsdienst (ÄLRD`S) konnten viele brilliante Referenten zum Thema der diesjährigen Herbstfortbildung „Eigenschutz und Patientenschutz“ gewonnen werden. Die in Ergänzung zur 84 stündigen Grundausbildung, zusammen mit der Frühjahrs-Fortbildung, zu den Pflichtübungen eines Ersthelfers gehören.

Paul Justice, stellv. Vorsitzender des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung in Bayern, überbrachte die Grußworte von Landrat Eberhard Nuß und Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer und stellte einige Verbesserungsansätze im steuerlichen Bereich, für im Ehrenamt tätige Bürger, vor.
Als vor 15 Jahren das Konzept der First Responder in Bayern eingeführt wurde, waren die Notwendigkeit und der Wunsch dem Mitmenschen im Tod und Leid beizustehen, der Motor für eine Erfolgsgeschichte im Landkreis Würzburg, so Justice.

Was ist ein First-Responder?
Das System der First-Responder (englisch für Ersthelfer) kommt aus dem amerikanischen und wird seit 1998 auch im Landkreis Würzburg praktiziert.

Angehörige der freiwilligen Feuerwehren oder eines Rettungsdienstes, die bei medizinischen Notfällen als ortsnahe Einheit erste Maßnahmen zur Notfallhilfeleistung durchführen. Sie wurden als Ergänzung zum bestehenden Rettungsdienst- / Notarztsystem in einer Gemeinschaftsaktion der Hilfsdienste (Bayerisches Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Johanniter Unfallhilfe, Bayerische Notärztevereinigung, Berufsfeuerwehr Würzburg und Freiwillige Feuerwehren der Stadt und des Landkreises Würzburg) an den Anfang der Rettungskette, eingefügt. Denn in Untersuchungen hatte sich gezeigt, dass bei lebensbedrohlichen Erkrankungen, wie z.B. bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, die Überlebungschance des Patienten von 90% in den ersten Minuten - um 10 % je Minute sinkt.

Schnelles Eingreifen, hilft Leben retten.

Was machen First Responder?
First Responder leisten organisierte Erste Hilfe. Sie überprüfen die lebenswichtigen Funktionen der Atmung, des Herz-Kreislaufs und des Bewusstseins des Patienten.

Sie stabilisieren diese lebenswichtigen Vitalfunktionen, z. B. durch die Gabe von Sauerstoff, oder beginnen im Notfall mit deren Reaktivierung, z. B. durch Herz – Lungen – Wiederbelebung. Sie leiten die Wundversorgung ein, durch das Stillen von Blutungen, dem keimfreien Abdecken von offenen Wunden, dem Kühlen von Verbrennungen oder dem Ausspülen von Verätzungen. Der anfahrende Notarzt wird über Funk über wichtige Ereignisse informiert und kann gegebenenfalls schon im Vorfeld nötige Notfallindikationen einleiten. First Responder / Helfer vor Ort betreuen den Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes und unterstützen bei Bedarf die Rettungskräfte bei der Versorgung oder beim Transport.
besonderer Bedeutung sind lebensbedrohliche Situationen, bei denen jede Sekunde zählt. Beispiele hierfür sind: Störungen der Herz-Kreislauffunktion, Unfälle, Vergiftungen oder Verbrennungen

Alle Ersthelfer müssen eine 84 stündige Grundausbildung durch die Ausbildenden Fachbereiche absolvieren und jährlich an zwei Fortbildungen teilnehmen.

Das Programm der Fortbildung am 27.10.2012 umfasste die Themen:
Vergiftung und Erste Hilfe.
Im wohl gewählten Plauderton, das Mikro lässig in der Hand sprach Dr. Dirk Wiesmann eindringlich mit viel Witz und Esprit in seinem Vortrag viel Bekanntes, manches Vergessene und auch einiges Neues aus diesem sehr umfangreichen Themenbereich an.

Absichern der Unfallstelle aus Sicht der Polizei durch Polizeirat M. Hack.
Sein Vortrag richtete sich aus der Sicht der Polizei mit einem eindringlichen Appell an die Anwesenden. „Es ist für mich und meine Kollegen im Einsatzbereich des Landkreises Würzburg beruhigend, dass der Landkreis der vorzeige Landkreis in der First Responder Arbeit in Bayern ist“. „Wir sind für eure Unterstützung dankbar, mahnen aber eindringlich den Eigenschutz nicht zu vernachlässigen, auch im Sinn des Verunfallten“. Seine Botschaft ist ganz klar „Schutz ist unverzichtbar“

Aus der Sicht der Feuerwehr referierte Brandinspektor U. Friedrich über die Gefahrenquellen der Einsatzkräfte und die nötigen und unverzichtbaren Maßnahmen um Folgeunfälle im Einsatz zu minimieren oder zu vermeiden.

Zum Thema, Infektionsgefahren im Einsatz sprach Kreisbereitschaftsarzt Dr. Rainer Schua, wie sich anhand von Statistiken belegen lässt, dass sich die Rettungskräfte bei jedem Einsatz dem Risiko einer Infektion aussetzen. Hochinfektiöse Erkrankungen sind vor Ort nicht immer zu diagnostizieren und so müssen im Vorfeld von den First Responder Gruppen lebenswichtige Maßnahmen zur Desinfektion von Körper und Material standardisiert und angewendet werden, um im Notfall eine Ansteckung zu vermeiden oder zu mindern.

In seinem Vortrag „Neues aus der Leitstelle“ zum Thema Integrierte Leitstelle und Digitalfunk durch Brandinspektor G. Möldner wurden die Ersthelfer über den aktuellen Sachstand zu diesem für alle Beteiligten brandaktuellen Thema informiert. Möldner erörterte mit den Einsatzkräften offene Fragen und in der anschließenden Diskussion konnten viele Unklarheiten beseitigt werden. „Es ist immer schwer einschneidende Veränderungen, in solchen Größenordnungen, wie das Rettungssystem mit seiner komplexen Struktur, die sich durch ganz Bayern zieht, zu optimieren und für alle Beteiligten schon in der Test Phase zufriedenstellend und optimal zu lösen. Er zeigte sich sehr zuversichtlich, dass auch dank der Unterstützung durch Landrat Eberhard Nuß und allen Fachbereichen ein guter Start gelingen wird.
Im Anschluss an den sehr interessanten und lebendigen fünf-stündigen theoretischen Fortbildungsteil, konnten interessierte First Responder Gruppen noch an der Refreshing Früh-Defi teilnehmen.







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