GÜNTERSLEBEN - Vor 125 Jahren, am 22. April 1888, wurde die Freiwillige Feuerwehr Güntersleben gegründet. Beim Festkommers zum Gründungsjubiläum in der Festhalle begrüßten Kommandant Jürgen Clauß und Schirmherr und Bürgermeister Ernst Joßberger zahlreiche Ehrengäste aus dem Feuerwehrverein, der Politik und der Feuerwehrführung des Landkreises. Vor Ort waren auch die acht reizenden Ehrendamen in hübschen Dirndln und Weinprinzessin Anna Helgert.
Seit der Gründung habe sich das Hauptaufgabenfeld vom Brandschutz zur technischen Hilfeleistung gewandelt, erläutert Kommandant Clauß. Heute gehören zudem die medizinische Erstversorgung, die Katastrophenabwehr sowie die Brandschutzerziehung zu den Diensten der Wehr. Trotzdem habe sich in den 125 Jahren organisierten Feuerschutzes im Dorf Etwas nicht geändert. Immer noch stehen Männer und Frauen ehrenamtlich dafür ein, ihrem Nächsten unter dem Motto „Retten. Löschen. Bergen. Schützen“ zu helfen.
Schirmherr Joßberger unterstrich die Hilfsbereitschaft in Einsätzen, Ausbildungsstunden und Übungen. Das gelte für Führungskräfte genauso wie für „einfache“ Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen. Deren „freiwillige Verpflichtung“ trage dazu bei, dass sich die Menschen in Güntersleben und umliegenden Dörfern „sicher und geschützt fühlen können“. Diesen Gemeinsinn wolle er weiterhin unterstützen, bedankte sich der Bürgermeister.
Das „vorbildliche ehrenamtliche Engagement“ würdigte auch Landrat Eberhard Nuß. Er mache sich keine Sorgen über den Feuerwehrnachwuchs im Dorf. Es sei eher wichtig, den Floriansjüngern nicht zu viel aufzubürden. Grußworte und gute Wünsche für die Zukunft sprachen auch die beiden Landtagsabgeordneten Manfred Ländner und Volkmar Halbleib aus.
„Die Feuerwehr Güntersleben hat sich 125 Jahre über Wasser gehalten und ist dennoch jung geblieben“, lobte Kreisbrandrat Heinz Geißler seine Heimatfeuerwehr. Über 5000 Einsätze seien im Jahr 2012 von ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleuten im Landkreis Würzburg geleistet worden. „Sie haben mit Ihrem Einsatz viel Schaden verhindert und menschliches Leid gemindert“, bedankte er sich von Herzen.
Ehrungen vom Deutschen und Bayerischen Landesfeuerwehrverband für besondere und langjährige aktive Dienste sowie vom örtlichen Feuerwehrverein für fortwährende Vereinstreue umrahmten den Festkommers. Kommandant Clauß ist auch für sein Engagement als Ausbilder auf Landkreisebene gelobt worden.
Ein großes Feuerwehrfest anlässlich des Gründungsjubiläums findet vom 14. bis 16. September im Rahmen der 900-Jahresfeier der Gemeinde Güntersleben statt.
Ehrungen beim Festkommers der Feuerwehr in Güntersleben:
Kreisbrandrat Heinz Geißler wurde für seine Leistungen und sein Engagement mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold ausgezeichnet. Der Landesfeuerwehrverband Bayern zeichnete Wolfgang Amthor (2. Vorstand) mit dem Bayerischen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold und Jürgen Clauß (1. Kommandant) mit dem Bayerischen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber aus.
Im Auftrag des Bayerischen Innenministers Joachim Herrmann wurden zehn Männer mit dem Staatlichen Feuerwehr-Ehrenzeichen für ihren 25-jährigen aktiven Dienst geehrt. Landrat Eberhard Nuß übergab das bayerische Ehrenzeichen an Christian Amthor, Jürgen Clauß, Matthias Ebert, Jürgen Fischer, Peter Frühwacht, Joachim König, Robert Lother, Christian Schmitt, Joachim Schömig, Thomas Schömig und Uwe Schömig.
Auch die Freiwillige Feuerwehr Güntersleben bedankte sich bei langjährigen Mitgliedern. Seit 40 Jahren halten Albert Herbert, Rudolf Fleder, Ernst Joßberger, Edgar Schmitt, Fridolin Ziegler, Manfred Wenninger und Josef Wolf dem Verein die Treue. Seit 25 Jahren sind Bernd Geißler, Joachim Hofmann, Rudolf Reichel, Helmut Rein, Erich Schömig, Bernd Scheblein und Rainer Seufert Mitglied des Feuerwehrvereins.
Auf dem Foto von links: Betram Odoj (3. Bürgermeister), Landrat Eberhard Nuß, Kreisbrandrat Heinz Geißler, Joachim Schömig, Robert Lother, Jürgen Fischer, Peter Frühwacht, Uwe Schömig, Christian Schmitt und Matthias Ebert (alle 25 Jahre aktiver Dienst), 1. Kommandant Jürgen Clauß (25 Jahre und Bayerisches Ehrenzeichen in Silber), Christian Amthor und Hermann Stieber (25 Jahre), Kreisbrandinspektor Michael Reitzenstein, Bürgermeister Ernst Joßberger und Kreisbrandmeister Norbert Groschup
Bericht: Irene Konrad
Fotos: Helga Filbig