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Samstag, 11. Oktober 2014

Rimpar stellt Gerätewagen-Logistik in Dienst


Im Rahmen des Tag der offenen Tür bei der Freiwilligen Feuerwehr Rimpar stellte der Markt Rimpar einen Gerätewagen-Logistik (GW-L1) für die FF Rimpar in Dienst.

Zur Segnung des neuen Einsatzfahrzeuges waren die evangelische Pfarrerin Lezuo und ihr katholischer Kollege Pfarrer Kycia gekommen. Die beiden gingen in den Segensgebeten auf die ehrenamtlichen Helfer ein, die dieses neue Fahrzeug in Gebrauch nehmen und baten um Gottes Segen für Mannschaft und Fahrzeug.

Als Ehrengäste waren zur Indienststellung aus dem Bayerischen Landtag die Abgeordneten Kerstin Celina und Manfred Ländner, aus dem Kreistag die stellv. Landrätin Karen Häußner, sowie zahlreiche Marktgemeinderäte gekommen. Von der Feuerwehrführung Kreisbrandrat Heinz Geißler, Kreisbrandinspektor Michael Reitzenstein und die Kreisbrandmeister Norbert Groschup, Mathias Olbrich und Lothar Balling, sowie Vertreter der Orts- und Nachbarfeuerwehren Maidbronn, Gramschatz, Versbach und Güntersleben.

Als Vertreter des Aufbauherstellers Ziegler war Peter Schurz von Metzler Feuerschutz, Würzburg der Einladung gefolgt.

Ansprache von Bürgermeister Burkard Losert

Bürgermeister Burkard Losert ging in seiner Rede auf die wichtige Aufgabe des Feuerschutzes für die Gemeinde ein. Die Übergabe eines Feuerwehrfahrzeuges gehöre zu den schönen Terminen eines Bürgermeisters. Seit jeher sei die Sicherstellung des Feuerschutzes eine der wichtigsten Aufgaben einer Gemeinde. Ordentliche „Feuerwehrarbeit“ könne nur mit einer ordentlichen Sachausstattung geleistet werden.

Der Markt Rimpar investierte für den GW-L1 rund 110.000 Euro. Zzgl. einer Förderung des Freistaates Bayern in Höhe von 26.500 € betrugen die Gesamtkosten für das Fahrzeug rund 135.000 Euro. Der interfraktionelle Ausschuss des Gemeinderates war sich vor zwei Jahren schnell mit der Feuerwehrführung einig, dass an der Ersatzbeschaffung für das rund 30 Jahre alte Tragkraftspritzenfahrzeug kein Weg vorbei führen wird.

Losert dankte allen, die zur Beschaffung des neuen Fahrzeuges beigetragen haben und denen, die tagtäglich mit dem neuen Logistikfahrzeug für die Allgemeinheit ehrenamtlich tätig werden. Mit dem Wahlspruch „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“ übergab er den Gerätewagen an 1. Kommandanten Theo Eschenbacher.

Informationen des Kommandanten Theo Eschenbacher

Dieser ging in seiner Ansprache auf den Ablauf der Planung und Beschaffung des neuen Fahrzeugs ein. Im Jahr 2012 wurde ein Feuerwehrbedarfsplan für alle Einsatzfahrzeuge des Marktes Rimpar bei den Feuerwehren Rimpar, Maidbronn und Gramschatz erstellt. Zusammen mit der FF Gramschatz wurde dieser dem Marktgemeinderat vorgelegt. Als Gründe für die Ersatzbeschaffung für das TSF führte der Kommandant an:

- Hohes Alter und starke Nutzung in den letzten 30 Jahren als Vielzweckfahrzeug für Ölspureinsätze, - Unwettereinsätze, Versorgungsfahrten, Materialtransport, First Responder und vieles mehr.
- Zunehmender Wartungsunterhalt durch Roststellen und undichtem Dach.
- Transportprobleme bei Fahrzeugausfall, Schulungen, First Responder Einsätze
- Keine Sicherheitsgurte, schlechte Gerätesicherung
- Störanfällige Fahrzeugelektrik durch Feuchtigkeit sowie diverser Ein- und Umbauten
- Kein ordnungsgemäßer Transport von Material und Ausrüstung möglich
- Hoher Benzinverbrauch

Für die vielfältige Nutzung des Fahrzeuges stellte sich die Frage durch welchen Fahrzeugtyp es ersetzt werden kann. Die Beschaffung von mehreren Fahrzeugen fiel aufgrund mangelnder Stellplätze im Feuerwehrhaus aus, es musste also ein flexibles Fahrzeug zum Transport von Mannschaft und vielfältigem Gerät beschafft werden.

Hier erwies sich das Konzept mit einem Gerätewagen-Logistik als äußerst zielführend. Dabei handelt es sich um ein Fahrzeug zur flexiblen und lageabhängigen Einsatzstellenversorgung mit Geräten und Materialien und Logistikaufgaben.

Zunehmende Unwettereinsätze und fehlende Transportmöglichkeiten für Zusatzausrüstung auf den Löschfahrzeugen waren weitere Gründe für die Beschaffung.

Bei späteren Beschaffungen ergebe sich die Möglichkeit zu Kosteneinsparungen, so der Kommandant weiter. Einzelne Ausrüstungsgegenstände werden nicht mehr fest auf Fahrzeugen verlastet, sondern als flexible Transportkomponente ausgeführt.

Sturmschäden, Wasserschäden, Atemschutzlogistik, Löschwasserförderung, Waldbrände, Gefahrenguteinsätze, Autobahneinsätze, Transport von Verbrauchsmaterial wie Sandsäcke, Ölbindemittel, Schaummittel, Holz und Treibstoffe, Transport von Verkehrsschildern, Werkzeuge, Schaufeln, Besen, Feuerpatschen und Auffangbehälter, Sicherungsfahrzeug bei Einsätzen im fließenden Verkehr oder als Zugfahrzeug für die Anhängeleiter. Die Liste der Einsatzmöglichkeiten ließe sich beliebig fortführen und zeigt die äußerst flexible, wirtschaftliche und kostengünstige Lösung.

Als Wunschfahrgestell der ersten Planung wurde ein Mercedes Vario mit Staffelkabine festgelegt. Dieses war jedoch zum Ausschreibungszeitpunkt im August 2013 nicht mehr lieferbar.

Die Ausschreibung, die unter Federführung von Kommandant Theo Eschenbacher mit Unterstützung der örtlichen Feuerwehrführung, der Kreisfeuerwehrführung und der Verwaltung des Marktes Rimpar erstellt wurde brachte als Ergebnis ein MAN Fahrgestell mit einem Kofferaufbau der Firma Ziegler.

Ende März 2014 wurde das Fahrgestell zum Aufbauhersteller geliefert, Ende August die Standardbeladung angeliefert und ein Konstruktionsgespräch bei Ziegler in Rendsburg geführt. Die Abholung erfolgte durch eine Abordnung der FF Rimpar am 4. und 5. September 2014, verbunden mit einer Schulung für die Maschinisten.

Abschließend bedanke sich Theo Eschenbacher bei allen, die an der Realisierung des Fahrzeugs beteiligt waren. Bei Bürgermeister Burkard Losert und dem Marktgemeinderat für die Bereitstellung der finanziellen Mittel, sowie bei der Verwaltung, besonders Marco Göbet für die Ausschreibung und Kämmerer Bruno Joachim für Zuschussantrag und finanzielle Abwicklung.

Für die Zukunft wünschte er sich, weiterhin eine erfolgreiche Entwicklung, dass sich auch weiterhin genügend begeisterte Frauen und Männer für den ehrenamtlichen Dienst bei der Feuerwehr zur Verfügung stellen. Das wichtigste Glied einer erfolgreichen Feuerwehrarbeit sei auch in Zukunft eine gut ausgebildete Mannschaft, das neue Fahrzeug jedoch eine große Hilfe.

Technische Daten

- Fahrgestell MAN mit werkseitiger Staffelkabine (6 Sitzplätze) und Luftfederung
- Leistung 180 PS
- 6-Gang-Schaltgetriebe
- Sicherheitsausstattung: ABS, ASR und ESP
- Rückfahrkamera, Reflexbeklebung
- Ladebordwand 1000 kg
- Zweigeteilter Koffer mit möglicher Lagerung für Kettensäge, Stromgenerator und Beleuchtungssatz
- Ladefläche für sechs Euro-Paletten
- Lichttechnik fast komplett in LED
- Klappbare Werkbank für Kleinreparaturen vor Ort




Weitere Bilder unter www.ff-markt-rimpar.de