Verwunderte Passanten und Nachfragen an die Einsatzkräfte, was den passiert sei, gab es am Donnerstagabend als ein Großaufgebot der Feuerwehren nach Rimpar unterhalb von Schloss Grumbach anrückte.
Die Frage war schnell beantwortet: Nein, Großübung der Feuerwehren am alten Postgebäude, das derzeit für den in Kürze beginnenden Abriss vorbereitet wird. 1. Kommandant Theo Eschenbacher hatte die Übung durch Fackelschein, Feuerwannen und Rauchmaschinen so realitätsnah vorbereitet, dass das Szenario in der Dunkelheit auf die Passanten den Eindruck eines realen Feuers hatte.
Durch den bevorstehenden Abbruch des Gebäudes ergab sich für die Feuerwehren die einmalige Möglichkeit in einem dreistöckigen Gebäude mit rund 16 Wohneinheiten realitätsnah zu üben. Leistungsstarke Nebelmaschinen, vier Übungspuppen und 15 Jugendfeuerwehrler als Vermisste trugen ihr übriges dazu bei.
Gegen 19.15 Uhr waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Rimpar, Maidbronn, Gramschatz, Güntersleben, Versbach und Veitshöchheim in die Hofstraße unterhalb von Schloss Grumbach mit der Meldung „Verpuffung Heizung im Keller, beginnender Gebäudebrand, Menschen eingeschlossen“ alarmiert worden. Sie rückten mit insgesamt 13 Feuerwehr-Fahrzeugen und rund 80 Einsatzkräften an, um das Übungsobjekt zu löschen und die vermissten Personen zu retten.
Es gelang ihnen mit Bravour!
Mit mehreren Atemschutztrupps im Innenangriff, systematischem Durchsuchen aller Wohnungen und Rettung der eingeschlossenen Personen über diverse tragbare Leitern der Feuerwehren und der Drehleiter der FF Veitshöchheim hatten alle Helfer gut zu tun. Dabei konnten auch Aufgaben trainiert werden, die bei anderen Übungen aus Rücksicht auf die Übungsobjekte nicht möglich sind.
Gewaltsames Öffnen von Fenstern und Türen oder ein nasser Innenangriff können nur in zum Abriss vorgesehen oder speziellen Übungshäusern durchgeführt werden. Entsprechend dankbar war am Ende der Übung Kommandant Theo Eschenbacher dem Markt Rimpar, der das Gebäude kurz vor Abriss den Feuerwehren als Übungsobjekt zur Verfügung gestellt hatte.
Bürgermeister Burkard Losert, der die Übung aus sicherer Entfernung beobachtete dankte den Mannschaften der Feuerwehren, sowie der örtlichen Feuerwehrführung und der Kreisfeuerwehrführung für ihren Einsatz. Er äußerte sich begeistert vom raschen und koordinierten Angriff der Feuerwehrleute.
Kreisbrandrat Heinz Geißler und Kreisbrandinspektor Michael Reitzenstein, die ebenfalls als Beobachter zugegen waren, zollten den Feuerwehren ebenfalls Lob für ihre engagierte Zusammenarbeit. Kleinere Mängel wurden angesprochen und diskutiert.
Wichtig bei Einsätzen dieser Größenordnung ist eine geschickte Raumaufteilung. Wo werden die Löschfahrzeuge abgestellt, dass zum einen ein effektiver Löschangriff möglich ist, auf der anderen Seite die Fahrzeuge nicht durch den Brand gefährdet sind und außerdem Platz für die eintreffende Drehleiter bleibt? Wie kann die große Anzahl an benötigten Atemschutzgeräteträgern sinnvoll geführt und überwacht werden? Dies sind sicher Fragen, die auch in Zukunft Raum für Übungen geben werden.
Abschließend wurde von allen Beteiligten die gute Zusammenarbeit der einzelnen Feuerwehren gelobt und nach dem Aufräumen bei einem Abschlussgetränk zusammengestanden und die Übung nachbesprochen.
- Übungsvorbereitung und Übungsleitung: 1. Kommandant Rimpar Theo Eschenbacher
- Übungsbeobachter: 1. Bürgermeister Burkard Losert, Kreisbrandrat Heinz Geißler, Kreisbrandinspektor Michael Reitzenstein, Kreisbrandmeister Mathias Olbrich
- Öffentlichkeitsarbeit: Dirk Wiesner (Team ÖfkA Nord/Ost), Guido Chuleck (Mainpost)
- Einsatzleitung: 2. Kommandant Rimpar Markus Fleder, Kreisbrandmeister KBM Norbert Groschup
Eingesetzte Feuerwehren:
Freiw. Feuerwehr Rimpar
- HLF 40/1 - 9 Einsatzkräfte
- MZF 11/1 - 4 Einsatzkräfte
- GW-L 55/1 - 3 Einsatzkräfte
- LF 6/6 47/1 - 10 Einsatzkräfte
- MTW 14/1 - 4 Einsatzkräfte
- TSF 44/1 - 6 Einsatzkräfte
- MZF 11/1 - 9 Einsatzkräfte
- TLF 16 21/1 - 6 Einsatzkräfte
- TLF 16 21/1 - 8 Einsatzkräfte
- DLK 30/1 - 2 Einsatzkräfte
- MZF 11/1 - 2 Einsatzkräfte
- LF 16 40/1 - 9 Einsatzkräfte
- TSF-W 46/1 - 6 Einsatzkräfte
Weitere Bilder unter www.ff-markt-rimpar.de