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Freitag, 31. Oktober 2008

Jahresversammlung des BFV Unterfranken

Die Interessen von rund 80.000 Mitgliedern, davon 39.000 aktive Feuerwehrleute und 7.800 Jugendlichen vertritt der Bezirksfeuerwehrverband Unterfranken, dessen Verbandsversammlung am Samstag im Betriebsrestaurant bei der Bosch Rexroth AG in Lohr stattfand.

Verbandsregularien und verbandspolitische Themen beschäftigten die rund 60 Delegierten des Verbandes. Bezirksverbandsvorsitzender Heinz Geißler (Güntersleben) sprach viele Themen an. Angetrieben vom Landesfeuerwehrverband gestalteten sich die Verbesserungen bei der Bezuschussung von Feuerwehrfahrzeugen für die Kommunen positiv. Von anfänglich wenigen Prozentpunkten konnte nach „zähen“ Verhandlungen eine Erhöhung von 20 bis 40 Prozent erreicht werden. In einem weiteren Schritt soll im Frühjahr über Verbesserungen bei der Bezuschussung von Gerätehausneubauten nachgedacht werden. Als nicht nachvollziehbar bezeichnete Geißler die Verteilung und Zuweisung von Zuschüssen für Hilfeleistungssätze im Rahmen eines Sonderförderprogramms.

Erfreut zeigte sich Vorstand Heinz Geißler, dass sich der Bund im Katastrophenschutz weiter engagiert und bayernweit 141 Löschgruppenfahrzeuge 10/6 und 96 Gerätewagen-Logistik in den nächsten Jahren bereitstellen wird. Auch der Freistaat wird in den nächsten zehn Jahren in den Katastrophenschutz investieren. Hier fordert der Landesfeuerwehrverband die Beschaffung von Einsatzleitfahrzeugen, Ölsperren, Mehrzweckbooten und Strahlenschutzergänzungsausstattung.

Kein Verständnis zeigte Bezirksverbandsvorsitzender Geißler über die Vorgehensweise bei der Erweiterung von Blaulichtberechtigungen für Kreisbrandmeister. Nach klaren Zusagen des Innenministers und Innenministeriums wird nun wieder zurückgerudert. Anstelle von drei sollen künftig für vier Kreisbrandmeister eine Blaulichtgenehmigung beantragt werden können. „Wo liegt da die Verbesserung?“, fragte Vorstand Geißler. Durch eine Erweiterung der Berechtigten zur Führung eines Blaulichtfahrzeuges könnten besondere Führungsdienstgrade schneller und sicherer eine Einsatzstelle erreichen.

Über die Entwicklung der Gefahrenabwehr in Deutschland zeigte sich Geißler nachdenklich: „Diverse Konzepte wurden nach dem 11. September 2001 erarbeitet und auch wieder schnell zur Seite gelegt - eine spürbare Verbesserung gab es nach acht Jahren nicht“. Bleibt zu hoffen, dass die angekündigten Beschaffungen von Land und Bund auch umgesetzt werden.

„Aufgrund der zur Zeit vollziehenden, tief greifenden Änderungen in der Gesellschaft, die wir alle im Alltag spüren, steht das Feuerwehrwesen vor weitreichenden Veränderungen“, sagte Bezirksverbandsvorsitzender Heinz Geißler. Diese spiegeln sich beispielsweise bei der schwierigen Suche nach Führungsdienstgraden oder beim Rückgang in den Mitgliederzahlen wider.

Der stellvertretende Verbandsvorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes Bayern Franz-Josef Hench (Würzburg) erklärte, dass sich die Feuerwehren in Zukunft auf ihre Kernaufgaben rückbesinnen müssen, um mit weniger Personal mehr leisten zu können. Hierbei müssen Vereinfachungen umgesetzt werden und Abläufe nicht unnötig verkompliziert werden. Hench sprach verbandspolitische Themen, wie den Digitalfunk, Förderrichtlinien, das bayerische Feuerwehr- und Rettungsdienstgesetz und die Zukunft der Feuerwehrschulen sowie die von Bayern eingebrachte Bundesratsinitiative an.

Dass es den Jugendfeuerwehren in Unterfranken hinsichtlich der Mitgliederzahlen noch gut geht berichtete Bezirksjugendwart Winfried Weidner (Waldbrunn). Nur eine Jugendgruppe und 18 Jugendliche sind in diesem Jahr in den Jugendgruppen der Feuerwehren Unterfrankens weniger aktiv als im Vorjahr. Ein Action-Day „Spiele ohne Grenzen“, ein Jugendwettbewerb, bildete im Mai in Veitshöchheim unter der Schirmherrschaft von Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer den größten Event in der Geschichte der Jugendfeuerwehr Unterfrankens. Weidner berichtete weiter, dass zurzeit die Anerkennung der Jugendfeuerwehr als große Jugendorganisation im Bayerischen Jugendring läuft und dann künftig vier Delegierte in den Kreisjugendringen stimmberechtigt sind.

Damit die Feuerwehren Unterfrankens bei überörtlichen Schadensereignissen beispielsweise bei Flächenlagen in der vielfältigen Medienwelt Aufmerksamkeit finden, entwickelte der Fachbereich „Öffentlichkeitsarbeit“ ein Presse- und Medienkonzept. Fachreferatsleiter Jochen Kümmel (Rechtenbach) informierte, dass das internetbasierente Presseportal in der nächsten Zeit den Stadt- und Kreisfeuerwehrverbänden bei einem Erfahrungsaustausch intensiver vorgestellt werden soll. In diesem Zusammenhang macht sich der Fachbereich auch Gedanken über Werkzeuge, in Form von Computeranwendungen, mit denen sich Führungsdienstgrade bei der Erarbeitung von verschiedenen Unterlagen in einer Gruppe Freiräume und Zeitgewinne schaffen. JK

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