Willkommen auf den Seiten des Kreisfeuerwehrverbandes Würzburg

Willkommen auf den Seiten des Keisfeuerwehrverbandes Würzburg

Donnerstag, 15. Juli 2010

Schwitzen für das Ehrenamt


Am Dienstag Abend, bei sommersonnigen 30 Grad, haben wohl alle geschwitzt: Die einen auf der Terrasse beim Grillen, die anderen im Biergarten bei einem Feierabend-Radler. Aber kaum jemandem dürfte es so heiß geworden sein wie den Feuerwehren aus Greußenheim, Uettingen, Remlingen, Holzkirchen und Wüstenzell. Denn diese Wehren haben an diesem Tag einen brandheißen Einsatz im Gewerbegebiet Greußenheim.

Schon beim Eintreffen der Einsatzkräfte sind verzweifelte Hilferufe zu hören,das Gebäude ist innen total verraucht und die Treppenräume sind nicht mehr begehbar.


Einsatzleiter Reinhold Seubert schätzt die Situation schnell ein. Knappe Kommandos schallen durch die Luft. Die Retter rollen zügig die Schläuche aus, legen Pressluftatmer an, nähern sich der verqualmten Einsatzstelle. Sie sind in Teams eingeteilt, jeder hat eine spezielle Aufgabe – nur wenn alle zusammenarbeiten, können die Menschen im Gebäude über Steck- und Schiebeleitern gerettet werden. Auch wenn es ernst aussieht: Hier wird nur geübt. Und das hat einen guten Grund.

Ernstfallübungen sind neben den theoretischen Schulungen von großer Bedeutung,
nicht nur, um das Zusammenspiel der einzelnen Kräfte zu proben, sondern auch, um auf
jede noch so undenkbare Situation bestmöglich vorbereitet zu sein.

Zum Beispiel auf einen Brand wie diesen, mitten im Greußenheimer Gewerbegebiet.
13 Jungs und Mädels der Jugendfeuerwehr Greußenheim stellen die Brandopfer dar und lassen sich von ihren Kollegen retten. Hier können sie ihr schauspielerisches Talent so richtig zur Geltung bringen.
Die Darsteller haben in dem eingenebelten Gebäude zeitweise das
Gefühl: „Jetzt passiert wirklich was!“. Aber sie sind natürlich zu keiner Zeit in Gefahr.

Im Gegenteil: Sie genießen es, mit der Drehleiter, die extra aus Höchberg nachgeordert wurde, gerettet zu werden. Und dann können sie sich sogar noch von ihren Kollegen auf Händen tragen lassen – nämlich zur zentralen Sammelstelle für Verletzte, betrieben von den First Responder-Einheiten der Feuerwehr.


Nur eine gute halbe Stunde dauert es, bis alle „Verletzten“ wieder heil auf der Erde sind und bis das simulierte Feuer gelöscht ist. Bernd Fischer, der Seniorchef der Firma Flyer Alarm, hat das Firmengelände für die Übung zur Verfügung gestellt – jetzt kann er sich sicher sein, dass sein Unternehmen auch im Ernstfall bei der Feuerwehr in besten Händen ist.


Kreisbrandrat Heinz Geißler ist mit seinen Führungskräften (die hier gleichzeitig als kritische Beobacher auftreten), dem Kreisbrandinspektor Winfried Weidner und den Kreisbrandmeistern Achim Roos, Dirk Albert und Johannes Sieber sehr zufrieden mit dem Ablauf.

Doch nicht nur die Fachleute zeigten sich beeindruckt, auch die vielen Zuschauer wissen nun, dass sie sich auf ihre Feuerwehr verlassen können.

Erst nach der schweißtreibenden Übung, erst nach dem Schwitzen für das Ehrenamt geht es auch für die Feuerwehrleute auf die Terrasse oder in den Biergarten.
Dies haben sie sich mit der Probe für den Ernstfall redlich verdient.


Bild: Herbert Ehehalt

Keine Kommentare: