Bei einer groß angelegten Suchaktion hat am Samstagabend eine Hubschrauberbesatzung der Polizei dank der Wärmebildkamera einen Autofahrer entdeckt, der zuvor beim Einfahren von der A 81 in die A 3 mehrere Unfälle verursacht hatte.
Direkt nach der Unfallserie hatte der 45-Jährige sein total beschädigtes Auto stehen gelassen und war zu Fuß geflüchtet, berichtet die Polizei.Der Mann, der sich bei den Geschehnissen selbst leicht verletzte, stand deutlich unter Alkoholeinfluss. Er wurde zu seiner eigenen Sicherheit in ein Bezirkskrankenhaus eingeliefert. Den Gesamtschaden schätzen die Beamten auf etwa 13.000 Euro.
Nach inzwischen vorliegenden Erkenntnissen war der Autofahrer aus Winterthur gegen 19.40 Uhr auf dem Beschleunigungsstreifen der A 81 unterwegs und wollte auf die A 3 in Richtung Frankfurt auffahren. Dabei überfuhr er zunächst mehrere Warnbaken, die dabei zum Teil auf die Fahrbahn geschleudert wurden.
Im Anschluss lenkte der 45-Jährige seinen Volvo rechts auf dem Grünstreifen an zwei Fahrzeugen vorbei. Dabei touchierte er einen BMW und beschädigte diesen an der rechten Seite erheblich. Dann ging es über den Grünstreifen rechts an einem Omnibus vorbei. Im weiteren Verlauf prallte der Volvo an die Mittelschutzwand, die dabei auf einer Länge von ca. 70 Metern auf die Gegenfahrbahn verschoben wurde, und anschließend gegen die Außenschutzplanke, an der er mehrere hundert Meter entlangschleifte.
Das bei den Unfällen total beschädigte Auto des Mannes kam ca. 300 Meter vor der Anschlussstelle Helmstadt zum Stehen. Der Fahrer stieg nach Zeugenaussagen aus und verschwand über eine Böschung in der Dunkelheit.
Die Verkehrspolizeiinspektion Würzburg - Biebelried löste sofort eine groß angelegte Suchaktion aus, da nicht auszuschließen war, dass der Autofahrer verletzt war und möglicherweise hilflos bei minus drei Grad und leichtem Schneefall herumirrte. Ein Diensthund der Polizei nahm die Fährte des Vermissten auf. Allerdings verlor sich die Spur nach einiger Zeit auf einem Betonweg.
Inzwischen war für die abendliche Suche neben einem Großaufgebot der Polizei auch die Diensthundestaffel des BRK alarmiert worden, die mit fünf Hunden anrückte. Der Besatzung eines BRK-Fahrzeuges vertraute sich dann gegen 20.50 Uhr ein Autofahrer an, der auf einen im Straßengraben sitzenden Mann am Ortsausgang von Waldbüttelbrunn aufmerksam geworden war. Daraufhin wurden die Einsatzkräfte in diesen Bereich beordert.
Der entscheidende Hinweis kam schon nach wenigen Minuten aus der Luft von der Besatzung eines Polizeihubschraubers, der ebenfalls für die Suchmaßnahmen angefordert worden war. Der modernen Technik in Form der Wärmebildkamera war es zu verdanken, dass die Beamten an Bord schnell eine sich bewegende Wärmequelle am Boden ausmachen konnten, die an der B 8 in Richtung Würzburg unterwegs war.
Die Besatzung des Helikopters dirigierte ihre Kollegen am Boden zu der Stelle. Dank der präzisen Vorgaben der fliegenden Kollegen entdeckte eine Streifenbesatzung der Verkehrspolizeiinspektion Würzburg - Biebelried den zuvor geflüchteten Autofahrer, der sich auf dem Bauch liegend unter einer Leitplanke versteckt hatte. Der Mann musste zur Dienststelle der Polizei mitkommen. Der Alcotest ergab einen Wert von knapp über ein Promille.
Nach einer Blutentnahme und der Sicherstellung des Führerscheins kam der 45-Jährige zur Behandlung seiner leichten Verletzungen in ein Würzburger Krankenhaus. Noch in der Nacht wurde der Mann aufgrund seiner angeschlagenen psychischen Verfassung zu seiner eigenen Sicherheit in ein Bezirkskrankenhaus eingeliefert. Um die verschobene Mittelschutzwand wieder zu begradigen, musste die A 3 in Richtung Nürnberg für ca. eine Stunde gesperrt werden.
http://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Per-Hubschrauber-auf-der-Suche-nach-Unfallfahrer;art736,5845932
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