Willkommen auf den Seiten des Kreisfeuerwehrverbandes Würzburg

Willkommen auf den Seiten des Keisfeuerwehrverbandes Würzburg

Mittwoch, 18. Februar 2015

Brandserie Eichelsee - Brandstifterin festgenommen


Nach mehreren Bränden in knapp einem Monat -
Brandstifterin festgenommen
Auch Sachbeschädigungsserie geklärt


GAUKÖNIGSHOFEN OT EICHELSEE, LKR. WÜRZBURG. Nachdem es im Gaukönigshofener Ortsteil Eichelsee innerhalb von dreieinhalb Wochen viermal gebrannt hat, hat die Kriminalpolizei Würzburg in Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Ochsenfurt jetzt eine Brandstiftungsserie geklärt.

Als dringend verdächtig, in drei Fällen die Feuer gelegt zu haben, wurde am Montag eine 18-Jährige festgenommen. Die Beschuldigte, die ein Geständnis abgelegt hat, wurde am darauf folgenden Tag dem Ermittlungsrichter vorgeführt und nach Erlass eines Unterbringungsbefehls in ein Bezirkskrankenhaus eingeliefert. Die junge Frau steht auch im Verdacht, für zahlreiche Sachbeschädigungen verantwortlich zu sein. Diesbezüglich waren von den zuständigen Polizeidienststellen bereits seit mehreren Monaten zielgerichtete Ermittlungen geführt worden.

Die Brandserie, bei der ein Gesamtschaden von etwa 200.000 Euro entstanden ist und insgesamt sechs Personen Rauchgasvergiftungen davongetragen haben, hatte in den Nachmittagsstunden des 19. Januar begonnen. Dabei war in der Waldstraße in einer älteren Scheune ein Feuer ausgebrochen, wobei u.a. alte Stühle und alte Bettgestelle in einem als Rumpelkammer verwendeten Schweinestall verbrannten. Vom Eigentümer wurde bei diesem Feuer kein Schaden geltend gemacht. Zum Bekämpfen des Feuers waren damals etwa 70 Feuerwehrleute im Einsatz. Mittlerweile steht fest, dass die 18-Jährige mit diesem ersten Feuer nichts zu tun hat.

Allerdings war die junge Frau in den Abendstunden erstmals als Brandstifterin aktiv, als nur dreieinhalb Stunden später die Feuerwehrsirenen erneut läuteten. Diesmal war ein Brand in einer Wohnung ausgebrochen. Bei diesem Feuer erlitten sechs Personen Rauchgasvergiftungen. Einige der Verletzten wurden in einem Krankenhaus behandelt. Der Sachschaden belief sich in diesem Fall auf etwa 30.000 Euro.

Das nächste Feuer, das der Brandstiftungsserie zugerechnet werden muss, brach am Nachmittag des 6. Februar erneut in der Waldstraße aus. Wie sich herausstellte, hatte ein zu diesem Zeitpunkt noch unbekannter Täter in der Scheune Feuer gelegt, in der sich u.a. fünf Kälber befanden. Hier war Stroh angezündet worden. Der Brand war von Zeugen schnell gelöscht worden, so dass sich der entstandene Sachschaden mit etwa 100 Euro doch sehr in Grenzen hielt.

Zu dem schadensträchtigsten Feuer kam es dann am vergangenen Freitagnachmittag in der Ochsenfurter Straße. Hier brannte eine zweigeteilte Lagerhalle am Ortsrand von Eichelsee. Darin befanden sich ca. 300 gepresste Heu-/Strohballen, ein Anhänger und ein Mähdrescher, die alle ein Raub der Flammen wurden. Knapp 70 Feuerwehrleuten war es gelungen, ein Übergreifen des Feuers auf den vorderen Bereich der Lagerhalle zu verhindern. Die Löscharbeiten hatten bis in die Nacht hinein angedauert. Bei diesem Brand entstand Sachschaden in Höhe von etwa 140.000 Euro.

In allen Fällen hatte die Kriminalpolizei Würzburg die Ermittlungen wegen Brandstiftung übernommen. Bei den Recherchen und zahlreichen Zeugenbefragungen kristallisierte sich dann eine 18-Jährige als dringend Tatverdächtige heraus. Die junge Frau steht außerdem im Verdacht, für eine bereits seit Monaten andauernde Serie von Sachbeschädigungen im Raum Ochsenfurt verantwortlich zu sein. Dabei waren immer wieder Autoreifen zerstochen sowie andere Beschädigungen zumeist an Autos vorgenommen worden. Auch für kleinere Diebstähle kommt die Beschuldigte in Frage. Der angerichtete Sachschaden dürfte sich hier auf etwa 3.500 Euro belaufen.

Kripobeamte und Beamte der Polizeiinspektion Ochsenfurt durchsuchten am Montag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Würzburg und mit einem entsprechenden Beschluss des Ermittlungsrichters zwei Wohnungen und stellten dabei einiges an Beweismitteln sicher, die jetzt teilweise noch ausgewertet werden müssen. In einem der Objekte wurde die junge Frau festgenommen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde die Beschuldigte am nächsten Tag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dort wiederholte die 18-Jährige ihr bereits bei der Kriminalpolizei abgelegtes Geständnis zu den Brandstiftungen. Hinsichtlich der Sachbeschädigungen wartete die Beschuldigte mit einem Teilgeständnis auf.

Nach Erlass eines Unterbringungsbefehls wurde die Heranwachsende bis auf weiteres in einem Bezirkskrankenhaus untergebracht. Ein Ermittlungsverfahren wegen Brandstiftung bzw. schwerer Brandstiftung, Sachbeschädigung und Diebstahls wurde eingeleitet.

Dieser Bericht beruht auf einer Pressemitteilung des Polizeipräsidium Unterfranken.