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Mittwoch, 10. September 2008

Schwerer Unfall auf der BAB A 7

Am Sonntag, 07.09.2008 kam es gegen 14.45 Uhr auf der BAB A 7 zu einem sehr schweren Unfall mit drei Todesopfern und weiteren sieben zum Teil schwer verletzten Personen.

Wie Polizeisprecher Karl-Heinz Schmitt mitteilte, hatten die Fahrer der beiden PKW´s, die vom einem LKW (umgebautes Wohnmobil) gerammt wurden keine Chance.
Der Fahrer eines als Wohnmobil umgebauten LKW mit zweiachsigen Anhänger verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug.
Ursache war vermutlich ein geplatzter Reifen. Das Gespann durchbrach die Mittelleitplanke und fuhr auf die Gegenfahrbahn (Fahrtrichtung Fulda). Hier kam es zum Zusammenprall mit zwei in Richtung Fulda fahrenden PKW´s.
Dann durchbrach das Wohnmobil mit Anhänger noch die Außenleitplanke und kam erst ca. 10 Meter unterhalb der Fahrbahn an der Böschung zum stehen.

Den Einsatzkräften bot sich ein fürchterliches Bild an der Einsatzstelle.

"Es sah aus, als wäre ein Panzer darüber gewalzt", so Kreisbrandrat Heinz Geißler.


Alarmiert waren die Feuerwehren aus Estenfeld, Kürnach, Rottendorf. Ebenso war die Berufsfeuerwehr Würzburg mit einem Rüstwagen und die FF Kitzingen vor Ort.

Die Einsatzleitung hatte KBR Heinz Geißler und KBI Bruno Kiesel, Abschnittsleiter war KBM Roland Schmitt.
Die Einsatzstelle wurde von den Feuerwehren abgesperrt und die eingeklemmten Personen aus den schwer demolierten Fahrzeugen befreit.
Bei diesem Unfall konnten sieben Personen mit zum Teil schwersten Verletzungen dem Rettungsdienst übergeben werden.

Eine Person verstarb später im Krankenhaus. Zwei Insassen des einen PKW´s konnten leider nur noch tot geborgen werden.

Die Tageszeitung "Main-Post" berichtete am Montag, 08.09.2008 und am Dienstag, 09.09.2008 über diesen Unfall ausführlich:

Drei Tote und fünf Verletzte
Kleintransporter durchbrach Leitplanke
(peer/lby) Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn 7 zwischen Estenfeld (Lkr. Würzburg) und dem Biebelrieder Kreuz sind am Sonntagnachmittag drei Menschen ums Leben gekommen. Fünf weitere Personen wurden verletzt, drei davon schwer, teilte die Polizei mit.
Den Angaben zufolge verlor der Fahrer eines Kleintransporters, der in Richtung Ulm unterwegs war, gegen 14.45 Uhr offenbar wegen eines geplatzten Reifens die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Transporter mit Anhänger durchbrach daraufhin die Mittelleitplanke und raste in den Gegenverkehr, wo er gegen zwei Autos prallte.
Im ersten der zwei Autos starben drei Menschen aus dem Raum Bremen, eine Person wurde schwer verletzt. Im zweiten Auto wurden zwei Menschen aus dem Raum München schwer verletzt. Ein drittes Auto wurde durch umherfliegende Trümmer beschädigt.
Der Kleintransporter raste nach den Zusammenstößen noch etwa 100 Meter als Geisterfahrer über die Autobahn, bevor er nach links von der Fahrbahn abkam und eine Böschung hinunterfuhr. Die beiden Insassen, ein Ehepaar aus Österreich, erlitten einen Schock. Nähere Angaben über die Toten und Verletzten lagen zunächst nicht vor.
Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Autobahn 7 musste zeitweise in beide Richtungen voll gesperrt werden. Erst nach 17 Uhr konnte der Verkehr in Richtung Ulm wieder freigegeben werden. In Richtung Norden musste darüber hinaus zumindest eine Fahrbahn gesperrt bleiben. Es kam zu kilometerlangen Staus.



REGION WÜRZBURG
Tödliche Zehntelsekunde auf der A 7
Details zum Unfall am Sonntag bei Estenfeld mit drei Todesopfern
Keine Chance hatten die Fahrer der beiden Autos, die ein Lkw-Sonderfahrzeug am Sonntagnachmittag auf der A 7 rammte: Drei Insassen sind gestorben, zwei schwer verletzt. Polizei und Feuerwehr schildern Einzelheiten des schweren Unfalls.
"Wäre ich ein paar Sekunden schneller gewesen, würde ich da liegen“, sagte ein Augenzeuge am Unfallort. Er war am Sonntag auf der A7 bei Estenfeld dicht hinter den verunglückten Fahrzeugen gefahren, als gegen 14.45 Uhr ein Kleintransporter mit Anhänger durch die Leitplanke geschossen kam und mit zwei Fahrzeugen zusammen stieß. Wie berichtete, sind dabei drei Insassen gestorben. Ein Mann schwebt noch in Lebensgefahr, ein weiterer wurde schwer verletzt.
Die A7 Richtung Norden war zum Zeitpunkt des Unglücks dicht befahren. „Wer in dieser Zehntelsekunde an dieser Stelle war, hatte keine Chance“, sagt Polizeisprecher Karl-Heinz Schmitt. „So eine Gefahr kann man für niemanden ausschließen, der sich im Straßenverkehr bewegt“.
„Es sah aus, als wäre ein Panzer darüber gewalzt“, schildert Kreisbrandrat Heinz Geißler, der als Einsatzleiter der Feuerwehr am Umfall war, die auf eine Länge von 30 Metern zerfetzte Planke. „Das war ein richtiger Lkw“, beschreibt Geißler das zu einem Wohnmobil umgebaute Lkw-Sonderfahrzeug, das auf einem Hänger einen Schlepper geladen hatte.
Laut Polizeisprecher Schmitt „spricht vieles dafür“ dass der Fahrer wegen eines geplatzten Reifens die Kontrolle über den Transporter verloren hat und auf die Gegenfahrbahn geraten ist. Dort prallte das Fahrzeug zuerst gegen einen Citroen aus Bremen. Dessen Insassen wurden am schwersten verletzt: Der 56 Jahre alte Fahrer und die hinter ihm sitzende Frau waren sofort tot. Eine weitere Mitfahrerin erlag einige Stunden später ihren Verletzungen. Der vierte Insasse, ein 49-Jähriger, wurde schwer verletzt. Die beiden benachbarten Ehepaare waren auf dem Heimweg aus Kroatien gewesen.
Als nächstes stieß der Transporter mit einem BMW zusammen, in dem ein Ehepaar aus München unterwegs war. Der 63 Jahre alte Fahrer wurde schwer am Kopf verletzt. Er kämpft im Krankenhaus um sein Leben. Seine Frau wurde leicht verletzt. Ebenso die Fahrerin eines dritten Wagens: Ein Renault, der durch herum fliegende Trümmerteile beschädigt wurde.
„Wie auf einem Schlachtfeld“
Der Kleintransporter selbst raste nach den Kollisionen noch 100 Meter über die Gegenbahn, bevor er eine Böschung hinunter fuhr. Der 49-Jahre alte Fahrer aus Niederösterreich und seine Ehefrau wurden leicht verletzt und standen unter Schock. Fahrzeugwracks und Trümmerteile waren laut Einsatzleiter Geißler hundert Meter weit verstreut. „Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld.“ Die Feuerwehr barg Tote und Verletzte aus den teilweise komplett zerstörten Fahrzeugen.
Da es einige Zeit dauerte, bis alle Einsatzkräfte durch die Rettungsgasse an den Unfall kamen, leistete eine Bundeswehreinheit, die zufällig auf der Autobahn unterwegs war, spontan Hilfe. Geißler: „Die Soldaten trugen Verletzte weg, bis alle Rettungskräfte da waren.“ Neben 80 Mann der Feuerwehr waren die Besatzung von einem Hubschrauber und 20 Rettungsfahrzeugen, fünf Notärzte, fünf Notfallseelsorger und ein Großaufgebot der Polizei im Einsatz. Auch das technische Hilfswerk unterstützte die Rettung. Ein Sachverständiger nahm die Spuren des Unfalls auf. Erst wenn diese ausgewertet sind und ein Gutachten erstellt ist, kann die Polizei genauere Aussagen zum Unfallhergang machen.
Wie ein Sachverständiger des TÜV gegenüber der Main-Post erläuterte, untersucht man dazu vor Ort zum Beispiel die sogenannten Driftspuren: Der Abrieb, den ein Reifen auf dem Asphalt hinterlässt, wenn er sich seitlich wegschiebt. Weitere Indizien sind die Größe der Verformung der Blechschäden und die der Leitplanke. Sie erlauben einen Rückschluss auf die Geschwindigkeit bei der Kollision. Auch der zerstörte Reifen des Unfallverursachers wird begutachtet, um zu klären, ob dieser Schaden tatsächlich die Ursache des Unfalls war. „Ein Puzzle, das mit viel Erfahrung zusammen gesetzt wird,“ beschreibt der Sachverständige das Gutachten zum Unfallhergang.

1 Kommentar:

andrea hat gesagt…

Hallo aus Hannover,
auch wir waren am Sonntag kurz vor 15.00 auf der A7 Richtung Hannover. Wir waren gottseidank nicht unmittelbar von dem furchtbaren Unfall betroffen. Es hätte aber auch uns treffen können und es ist mir daher ein großes Bedürfniss, allen Beteiligten unser tiefes Mitgefühl auszusprechen. Wir wußten am Anfang nicht, wie schlimm die Lage war. Erst als der Verkehrsfunk Angaben machte und wir die Seelsorger vorbeifuhren sahen, hatte wir eine Ahnung, was sich nur wenige Minuten vor uns abgespielt haben mußte. Um so geschockter bin ich immer noch über die Reaktionen einiger "Herrschaften". Da ich noch nie Zeuge eines solch furchtbaren Geschehens gewesen bin und hoffentlich auch nie wieder sein werde, kann ich nicht nachvollziehen, wie man Fotos schießt nach dem Motto: ein Sonntag auf deutschen Autobahnen, ha ha und sich darüber auch noch halb totlacht. Dieses makabre Szenario mit anderen schwachsinnigen kommentaren zog sich dann auch die nächsten 3 Std. hin und ich mußte mich wirklich zusammenreißen. Wie beschränkt kann man eigentlich noch sein?? Wenn man so etwas wie Mitgefühl nicht empfinden kann,dann sollte man schon aus RESPEKT vor den Toten und Schwerverletzten einfach nur die Klappe halten; es hätte schließlich jeden von uns treffen können!